Ave's Place - Alltägliche Bösartigkeiten und der ganz normale Wahnsinn



Siebenbürgen 1500 - 2013: Hermannstadt, Tag 3


E-mail this post



Remember me (?)



All personal information that you provide here will be governed by the Privacy Policy of Blogger.com. More...



Zu seinen besten Zeiten, als Hauptstadt des Fürstentums Siebenbürgen, war Hermannstadt von einem gewaltigen Mauerring umgeben, abgesichert von vier mächtigen Bastionen. Dieser Mauerring war der letzte von dreien, die sich von innen nach außen mit der wachsenden Stadt ablösten bzw. ergänzten.
Noch heute kann man diese Mauerringe nachvollziehen, wenn man durch die Straßen der Altstadt und an ihren Rändern entlangwandert. Bisher habe ich noch kaum eine andere Stadt besucht, in der man so gut auf ihren mittelalterlichen Spuren wandeln kann. Regensburg ist die einzige bisher, die da ran kommt. Aber zurück zu Hermannstadt.

Vom Kleinen Ring, dem Huet-Platz und beim Altemberger-Haus - dem Alten Rathaus - kommt man über Treppen von der Oberstadt in die Unterstadt. Hier kann man die alten Befestigungsreste der Oberstadt und damit den ältesten, dritten Verteidigungsring, sehen. Mauern, an den Berg gebaut und mittlerweile in Gebäude integriert. aber sie sind immer noch klar zu erkennen. Hier sieht man die Mauerbögen, unter denen man von der Treppe in die anschließende Gasse kommt.

Die Treppenzugänge sind, wie die Mauerteile selbst, in bestehende alte Gebäude integriert und beherbergen zahlreiche Geschäfte, Cafés oder Restaurants. In viele der alten Gebäudekatakomben hat mittlerweile das Hermannstädter Nachtleben Einzug gehalten - vermutlich gar kein so großer Unterschied zu den mittelalterlichen Zeiten. Und in manchen Gebäudeteilen und Höfen unterhalb der Mauer erkennt man noch einen alten Wachturm, der in neuere Wohnhäuser integriert wurde.




Aber wir sind das letzte mal an der Westseite Hermannstadts stehen geblieben, beim Franziskanerkloster. Am Ende der Franziskanergasse kommt man zur äußersten Mauer, dem jüngsten und größten Mauerring, wie man ihn auf der alten Karte oben sehen kann. Auch hier kann man unter typischen Mauerringen durchgehen und so bis in die Unterstadt, bzw. aus der Altstadt hinaus kommen

Folgt man der Mauer nach Norden kommt man zum standort einer der Bastionen. Heute sind diese leiter kaum noch zu erkennen, in diesem Fall findet man ein Krankenhaus. aber das Rondell, auf dem die Bastion stand, existiert noch immer und darunter geht man an einer imposanten Mauer entlang. Hier an der Nordseite der Altststadt sieht man die deutlichsten spuren der alten Mauer und der Befestigungen. Zum Teil sind sie in den stufenartigen Erhöhungen von der Straße aus erkennbar, geht man weiter, findet man die alten Tore, durch die man durch den äußersten Ring gelangen konnte.

Zwischen dem äußeren und dem inneren, zweiten Verteidigungsring verläuft ein Graben, durch den man heute hübsch spazieren gehen kann.








Große bzw. lange und starke Mauern, Gräben, Wälle und Tore... Die Verteidigungsringe großer Städte waren teuer. Selbst wenn die Stadt eine mächtige Handelsstadt war, konnte der Unterhalt dieser Verteidigungsanlagen größere Löcher ins Stadtsäckel reißen, als Kanonenkudeln in die Mauern. Also musste der Unterhalt der Mauer und die Verantwortung der Stadtverteidigung outgesourced werden - spart Steuergeld und gibt den Bürgern Eigenverantwortung in die Hand. Die mächtigen Zünfte der Stadt übernahmen jeweils Verantwortung für einen Mauerabschnitt und einen Turm, die fortan nach der jeweiligen Zunft benannt wurden. Heute sieht man drei solcher Türme und einen kompletten Mauerabschnitt dazwischen, mitsamt Wehrgang.
Angeblich sollen die Türme und der Wehrgang, zu kommunistischen Zeiten fahrlässig behandelt, früher noch begehbar gewesen sein. Mittlerweile sind sie natürlich gesperrt. Schade eigentlich.
Es gibt noch einige weitere solcher Zeichen der alten Wehrhaftigkeit des alten Hermannstadt, der Pulverturm im Süden, der Dicke Turm im Norden, Überreste an den Standorten der anderen Bastionen und natürlich fast an jeder Ecke der Mauer südlich der Oberstadt. Aber ich belasse es erstmal bei diesen. Hermannstadt könnte man noch viel weiter erkunden. Aber dieses Tagebuch heißt ja nicht "Hermannstadt 1500-2013". Es geht ins Umland...

Comments:

Kommentar veröffentlichen


Flüche

Fieses Eigenes

Dunkle Gefährten

Evil Links

Teufels Küche

Vergangenes

    http://www.Musiker-in-deiner-Stadt.de


kostenloser Counter