Letzter Eintrag: 20. Mai. Vorneweg: Ja, ich lebe noch. Soviel zum klischeehaften Texteinstieg. Des Weiteren folgt ein kleiner Statusbericht meiner Tätigkeiten nach überlebtem Abitur: Ich schlafe viel, ich schlafe noch mehr, ich höre .limbo messiah von den Beatsteaks, lese Kaum zu glauben - aber doch wahr von Bruno Jonas und irgendwann den nächsten Scheibenwelt-Roman, treibe mich im Würzburger Nachtleben rum und habe komischerweise mehr zu tun als vor dem Abitur. Herrgottnochmal, wann darf ich endlich Urlaub machen? Wenn das Studium anfängt?

Das wird übrigens Politikwissenschaften werden. Und ich habe definitiv vor, länger durchzuhalten als Michi. Wobei ich mir schon vorstellen kann, was einen dazu treibt, das wieder hinzuschmeißen. Dieser dämliche Spruch von (meist) dämlichen Leuten: "Politikwissenschaften? Wirst du dann POLITIKER?" Genau. Und im Hundekuchen stecken Hunde drin. Wenn ich für jedes Mal, wenn dieser Spruch fällt, fünf Euro bekäme, könnte ich mir meine Studiengebühren damit finanzieren.

Wenn man so verteft in Arbeit ist und dann manchmal aufschaut, kann es passieren, dass man sich in einer fremden Welt wiederfindet. Und man fragt sich, ob denn jetzt alle verblöden. Man fragt sich, warum in Heiligendamm der zweite innerdeutsche Zaun in der Geschichte hochgezogen wird, wenn man dann nur Bilder von Bush, Blair, Prodi und Merkel auf der Terrasse beim Bier trinken sieht. Und als Ergebnis substanzlose Ankündigungen, allgemein bekannt als "Heiße Luft", herauskommen.

Man fragt sich, was in einem Menschen wie Wolfgang "Gollum" Schäuble vorgeht, wenn er Geruchsproben sammelt und auf bloßen Verdacht Wohnungen durchsuchen lässt (ja, ich weiß, das war die Bundesstaatsanwaltschaft. Trotzdem muss auch dafür Schäuble den Kopf hinhalten). Man fragt sich, was in den Polizeien vorgehen, wenn die Beamten unser aller Verfassungsrecht so sehr gegen uns verteidigen, dass es dabei aufs Auge geht. Und man fragt sich, was in diesen dummen schwarzgekleideten Schlägern, die sich auch noch "Autonome" nennen, vorgeht, wenn sie marodierend und Steine werfend durch die Stadt ziehen. Soll das politischer Ausdruck sein? Die letzten, die sich auf diese Weise politisch "ausdrückten" trugen Braun und so komische Armbinden...

Da ist man fast froh, wenn man sich wieder in seine Arbeit vertiefen kann.

Das war's also. Da wird 10 Jahre lang von der Schule sorgfältig und professionell Panik geschürt und dann ist das ganze nach quasi drei größeren Schulaufgaben vorbei. Lediglich das Colloquium sticht heraus, ist diese mündliche Prüfung doch bei fast jedem die erste ihrer Art. Aber auch die geht vorbei, das beste Mittel: Labern und Lehrer nicht anschauen. Hat in Mathe funktioniert, zumindest beim ersten Teil. Ich muss mich gerade zurückhalten, nicht so einen pathos-geladenen Käse à la "13 Jahre Schulzeit aus und vorbei, 13 Jahre voll von blablabla" zu schreiben.

Drum mach' ich jetzt Schluss.

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