Na, Herr Berlusconi? Schlechter Verlierer? Ist aber auch ein Jammer, so ein knappes Ergebnis. Die Ära Berlusconi scheint vorbei und mit Prodi bahnt sich in Italien tatsächlich wieder sowas wie Demokratie an. Aber halt, so schnell gibt ein Silvio Berlusconi nicht auf! Da hat eindeutig was nicht gestimmt, bei der Wahl. Da haben Stimmen gefehlt und einige waren ganz bestimmt ungültig. Mal sehen, da kann Italiens Medienpate ganz bestimmt was deichseln. Oder seine Freunde. Die Familie hält schließlich immer zusammen.

Es ist ein Witz, was da unten in Italien passiert. Die ganze Regierungszeit Berlusconis war ein Witz. Der Mann hätte nie regieren dürfen.

In Italien fehlt eine Institution wie unser Bundesverfassungsgericht, das verhindert, dass solche Spinner mit übermäßig großem Medienmonopol (Kartellamt?) an jegliche politische Macht kommen.

Nachtrag: Er gibt nicht auf. Nur, der Vorwurf ist an Lächerlichkeit nicht zu schlagen. Herr Berlusconi, es würde es doch niemand wagen, Ihnen in Ihrem angestammten Fachgebiet Konkurrenz zu machen!

Ganz großes Tennis, der Bruno Jonas. Egal ob beim Scheibenwischer oder beim Starkbieranstich am Nockherberg. Sehr gut.

Gefundenes Fressen für Leute seiner Branche, die Große Koalition und die ersten hundert Tage Stillstand, die wir mit Bravour gemeistert haben. Sowieso selten, die Politik auf einem solchen Liebelei-Kurs. Angie und Münte. Wozu brauchen wir Lotta in Love?
Wenn mal einer einen Schritt macht, dann sind es Leute wie Bundestagspräsident Lammert. Unser zweiter Mann im Staat will, quasi als Amtseinstand, die Abgeordnetendiäten um 1,3 Prozent erhöhen. So sieht es aus, das Sparen "bei sich selbst" (O-Ton Merkel). In einer Reihe mit "die Mehrwertsteuer wird gesenkt".

Noch vor ein paar Monaten der allgemein gebannte Blick nach Frankreich und das erstaunte Kopfschütteln, ob der Zustände in Paris. Heute schauen wir vor unsere eigene Haustür, die Rütli-Schule ist nur der Anfang. Die Probleme sind die gleichen, immer mittendrin (statt nur dabei): Das Stichwort Integration. Und der verzagte Blick in die jüngste Vergangenheit: Was haben wir falsch gemacht?

In die Zukunft zu schauen bedeutet dagegen, auf die WM 2006 zu schauen und zu hoffen, dass zwischen Calmund, "tz" und Wetten auf Klinsmanns Umzug uns wenigstens der Fußball noch bleibt. Aber hier wusste die Kanzlerin dann Rat...