Ave's Place - Alltägliche Bösartigkeiten und der ganz normale Wahnsinn



Keine Ballwitze!

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Schließlich müssen die Männer das erstmal nachmachen: Weltmeistertitel verteidigen, und noch dazu ohne auch nur ein einziges Gegentor zu kassieren. Da kann man sich zurecht prinzlich freuen. Glückwunsch!


Kurz gelesen, kurz gehört

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Die Toten Hosen - Hollow Skai

Nein, das ist (leider) noch nicht die neue Platte. "The Music Makers" heißt die Reihe des Hannibal-Verlags, in der bedeutende Bands und Musiker portraitiert und ihre Bedeutung für die heutige Kultur dargelegt wird. Da finden sich am Ende des Buches so illustre Leute wie Elvis Costello, The Clash, Neil Young, Beck oder aber auch Kraftwerk und die Einstürzenden Neubauten. Jetzt neu hinzugekommen: Die Toten Hosen. Geschrieben von Hollow Skai. Das passt.

Das Buch selber rollt die komplette Geschichte der Hosen von ZK bis DTH aus der Sicht eines, der sie immer begleitet hat, auf. Von ihren Anfängen am Ratinger Hof über "Magical Mystery Tour"-Gigs bei niedersächsischen Ministerpräsidenten bis zu ihrer heutigen, unbestrittenen, Größe. Das ganze macht dabei viel Spaß zu lesen, ist schön geschrieben und man erfährt noch ein paar Hintergrundgeschichten, die man auch als Hosenfan noch nicht wusste.

Sandra Nasic - The Signal

Darauf habe ich auch lange gewartet: Ein Solo-Album von Deutschlands bester weiblicher Rock-Röhre. Und was kommt dabei raus? Ein enttäuschender Versuch, sich von der Guano Apes-Vergangenheit zu lösen, ein anbiedernder Versuch, sich bei der Pop-Jugend mit an Nelly Furtado angelehnten Tanzsongs einzuschleimen und 4 Lieder, die an ebendiese glohrreiche Vergangenheit anschließen und zeigen, warum sie eben diese beste weibliche Rockröhre ist. Gottseidank kann ich mir die einzeln bei iTunes holen. Angehört hab ichs mir auf MySpace.

(Und gestern auf MTV TRL, wo ich mich zufällig hingezappt hab, sah sie mit den Klamotten und der Frisur Paris Hilton verdammt ähnlich. Argh.)


Papierkugeln gegen Terror

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"Typisch deutsch ist der Versuch, diesen Ausnahmezustand gesetzlich zu regeln."
Danke für diesen Satz, Spiegel dieser Woche. Geht - natürlich - um die "widersprüchlichen" bis "wahnsinnigen" Äußerungen der Herren Franz Joseph Jung und Wolfgang Schäuble. Entführtes Flugzeug abschießen, um vielleicht Tausende zu retten, oder weiter fliegen lassen, damit das "Recht auf Leben auch der Todgeweihten" (ungefährer O-Ton von Ex-Innenminister Gerhard Baum gestern bei AnneWill - übrigens gleicher Schriftzug wie bei S. C., gleiche Gäste, gleiches Durcheinandergereibere, geklautes Maischberger-Studio, kurz: langweilige Sendung) gewahrt bleibt? In der Diskussion werden alle (un)möglichen Argumente ausgetauscht, von "es muss Rechtstaatlich bleiben" bis "Notstandsentscheidung". Ganz ehrlich: Ich möchte nicht in der Haut derjenigen stecken, die das zu entscheiden haben.

Aber nur ein kleines Gedankenspiel: Erstens, wieso kommt es mir so vor, als ob genau diejenigen am lautesten dagegen schreien, die diese Entscheidung nie zu fällen haben werden? Wieso fühlt sich dieses Rufen nach dem rechtsstaatlichen Rahmen (das ja nicht falsch ist!) so an, als ob sich die Verantwortung tragenden hinter einer Mauer aus Gesetzespapieren vor genau jener verstecken wollen? Und auf die Gefahr hin, dass dies jetzt etwas sehr einfach gestrickt und kalt klingt: Kennt jemand noch den Grundsatz "das Wohl vieler geht über das Wohl einzelner"? Und alle diese Fragen führen zu der einen: Was machen wir, wenn tatsächlich mal ein (oder mehrere) Flugzeuge antführt werden und auf die Münchner Allianzarena, den Reichstag, oder die Frankfurter Skyline zusteuern? Die harte Entscheidung ist dann: Ein paar Hundert oder mehrere Tausend? Nein, ich gebe dazu keinen weiteren Kommentar ab.

Eine Reaktion drängt sich nun von Aussen auf: "Ach komm, sowas passiert doch bei uns nicht. Der Schäuble ist doch nur paranoid!" Wenn ich diesen Satz höre, kann ich mich ganz schnell aufregen. Warum zum Geier soll sowas nicht passieren bei uns? Nach den vereitelten Anschlägen vor kurzem und den Mafiamorden vor einigen Wochen habe ich den Eindruck, als ob die deutsche Gesellschaft auf einmal aus einem Dornröschienschlaf aufwacht und entsetzt feststellt, dass man ja tatsächlich zum Rest der Welt gehört und das solche bösen Sachen ja tatsächlich sogar bei uns passieren können.

Und dann das ewige Gezänk um Afghanistan-Einsatz und Tornados. Anscheinend ist es wirklich schwer zu akzeptieren, dass Deutschland so langsam auch eine Rolle in der internationalen Politik und auch in den internationalen Konflikten spielen muss. Mal ehrlich, haben wir wirklich geglaubt, dass nach dem Zurückziehen der schützenden Allieertenhand 1991 es ewig so weitergehen könnte? Dass uns unser ewiger Pseudo-Pazifismus vor der Realität schützen würde? Mir kommt es so vor, als würden wir langsam aufwachen und feststellen, wie die Welt wirklich ist. Nur die Grünen legen sich seit letzter Woche wieder schlafen. Guten Morgen, Deutschland.

(Warnung des Verbraucherschutzausmisters: Dieser Artikel kann zynische Elemente, vereinfachte Darstellung aus Faulheit des Autors, polemische Überspitzungen, Verallgemeinerungen und nicht ausführlich zuende geführte Gedankengänge enthalten. Diskussion auf eigene Gefahr willkommen, Fragen werden gerne beantwortet, Beleidigungen erwidert.)

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Der Große Direktor

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Eine kleine Geschichte:

Diese Geschichte spielt in einer Kleinstadt. In dieser Kleinstadt gibt es ein Gymnasium mit zwei hervorstechenden Markenzeichen: Das eine ist ein alter viereckiger Turm. Da hat wohl früher ein Hauslehrer drin gewohnt. Vermutlich. Heute haust da ein anderer Lehrer. Aber nur tagsüber. Wie auch immer, diese kleine Schule hatte auch einen Direktor. Dieser Direktor hielt sich aber für sehr groß. Er war das zweite Markenzeichen. Und von ihm soll diese Geschichte erzählen.

Dieser Direktor, wir nennen ihn mal Hartfried Preuss, war zwölf Jahre lang oberster Studienrat des Gymnasiums. Sein ganzer Stolz waren seine Autos (erst roter BMW 3er, dann versilberter Z4), sein Dienstgrad (Oberleutnant a. D. der Bundeswehr) und seine ausgesprochen gute Menschen- und Pädagogikkenntnisse. Und weil nicht jeder auf dieses seine Niveau hinaufkam, mühte er sich redlich ab, seinen Schülern von der fünften Klasse an die drei wichtigsten Grundfesten der Gesellschaft anzutragen: "Lernen, lernen, lernen - und Gemeinschaft!" Sie lagen ihm sehr am Herzen, seine Schäfchen. So sehr, dass es ihn schwer traf, wenn sie scheinbar nicht in der Lage waren, die vielen kleinen bedeutenden pädagogischen Maßnahmen in sein großes Gesamtkunstwerk einzufügen.

Die Schüler taten sich aber auch schwer, obgleich sie sich redlich bemühten, seinen alljährlichen Konzeptvorträgen zu folgen. Doch die rhetorische Brillianz dieses preußischen Meister der Dialektik war schlicht so hoch für die folgsame Schar, dass so manch einer sich kapitulierend in eine schlafähnliche Trance flüchtete, da bekanntlich ja das Unterbewusstsein nur schlafenderweise in der Lage ist, komplizierte Informationen zu verarbeiten. Übertroffen wurde diese sprachliche Meisterkunst nur noch von der unübertroffenen Fähigkeit des Direktors, das Ge- und Versprochene so konsequent und reibungslos in die Tat umzusetzen, dass sogar Teile des Lehrerkollegiums nur staunend vermuten konnten, man bemerke es deswegen nicht, weil es schlicht und einfach so gut sei.

Das Lehrerkollegium selbst sah sich, angesichts des überragenden Scheins der Heiligkeit des unfehlbaren Kommandanten, gespalten: Während die einen eine Sonnenbrille aufsetzten und kurzerhand erklärten, dass selbst das heißeste Licht nur die Luft erwärme und irgendwann verblassen müsse, folgten die anderem dem hellen Stern bis in seine heilige Halle, um vor ihm nieder zu knien.

Doch irgendwann musste der Tag kommen, an dem die Schülerschaft sich regen sollte. Vielleicht war es aus Unverständnis über die Bedeutung der vielen kleinen, für die Schüler scheinbar unangenehmen, Maßnahmen im Plan des Großen Bruders. Vielleicht wurden sich auch von böswilligen Teilen des abgelernten Prekariats dazu angestiftet: Die Schüler rächten sich am Tage ihres Abschieds.

An diesem Tage versuchten die fleißigsten Schüler, ihrem großen Vorbild nachzueifern. Sie versuchten sich in seiner ureigensten Paradedisziplin - der Rede. Und in dieser Rede versuchten sie ihrerseits dem großen Plan ihres großen Führers nachzueifern, in dem sie ihre Sicht über die Zeit unter seiner schützenden Hand und für die Zeit nach ihm darlegten - denn auch er hatte sich mittlerweile zurückgezogen, um das Reifen seines Meisterwerks aus gebührender Distanz zu beobachten. Doch natürlich reichten ihre beschränkten rhetorischen Mittel nicht aus, um seinen Glanz zu erreichen, also kamen ihre Gedanken und Meinung nur allzu deutlich zu Tage. Und es geschah, was sie nie beabsichtigt hatten: Ihre Rede traf den großen Meister tief ins Herz.

Und so geschah es, dass er vor Trauer ob der vielen Sünde unter seinen Augen die Stimme hob und zu einer Antwort ansetzte. Und gleich einer Sintflut ergossen sich seine Worte über die Sündiger, so dass jeder, der sich nicht retten konnte, weggespült ward. Auch die zwei Auserkorenen waren machtlos ob dieser ungleich größeren Kraft und Bedeutung seiner Worte. Doch als alle seine ehemaligen Schäfchen sich windend darniederlagen, da machte er immer noch nicht halt. Er verfiel in blinde Raserei ob dieser Lästereien und holte zum Schlag gegen den neuen Hirten der Schüler aus, der seine weisen Worte nicht gebührend verkündigt hatte. Doch dieser war listig und erfüllte scheinbar des großen Herrn Wunsch. Und als die Schülerscharen aufstanden, da lachten sie. Und ebenso die Scharen des Kollegiums, sie lachten. Und jeder, der die Worte eingesehen hatte, lachte.

Da verschwand der alte Direktor und ward nie mehr gesehen. Gerüchteweise soll er ab und zu gesichtet worden sein, auf einem Zweirad und beim Versuch, das Land zu verlassen. Er hatte nie gelernt, wann besser Schluss sein sollte. Er hielt sich für einen großen Kenner der Menschen und kannte sich doch selbst nicht. Er wollte, dass alle gut von ihm dachten, doch nie wusste er von den Gedanken über ihn. Er tat was er konnte, doch er sah nie, dass es nicht gut war.

Und wenn er nicht gestorben ist, so lebt er noch heute...


Flüche

Fieses Eigenes

Dunkle Gefährten

Evil Links

Teufels Küche

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