Mit Bestürzung habe ich gestern Nachmittag im Internet die reißerische Meldung zur Beurlaubung eines Franziskaner-Paters durch HH SE Bischof Friedhelm gelesen.
Zunächst einmal: Der Vorwurf der Kindesmisshandlung ist ein absolut schwerwiegender und muss unbedingt von den zuständigen Stellen verfolgt werden. Derartige Vergehen müssen höchste Priorität bei der strafrechtlichen Aufklärungsarbeit genießen.
Mir ist es aber dennoch unverständlich, wie es die Main-Post erneut geschafft hat über ihren Auftrag der Information der Bürger dermaßen hinauszuschießen und einen hochverdienten Mann so leichtfertig ins Abseits zu stellen. Natürlich geht dem ein Artikel der FR voraus.
Der betroffene Pater ist ein bistumsweit bekannter Mann. Wer das Glück hatte ihn näher kennen zu lernen weiß, dass es sich hierbei um eine Person handelt, die in ihrem Leben mehr Energie und Arbeit in die Gesellschaft investiert hat, als es die meisten Menschen wohl bereit wären in ihr eigenes Dasein einzubringen. Gerade im Bereich der Jugendarbeit und Fürsorge hat sich dieser Pater höchste Verdienste erworben. Es ist schlichtweg ungerecht ein solches Lebenswerk im Staub zu zertreten, auch wenn die Vorwürfe erheblich sind. Immerhin hat sich der Pater bereits zum fraglichen Zeitpunkt vor mehr als 30 Jahren selbst bei der Staatsanwaltschaft angezeigt um die Vorwürfe zu klären und aus der Welt zu schaffen. Die Ermittlungsbehörden haben damals seine Auffassung geteilt.
Offensichtlich hat der Bischof sehr sensibel reagiert und den Pater vorsorglich von seinen Ämtern befreit. In erster Linie wohl zu seinem eigenen Schutz. Das ist vollkommen verständlich und richtig wenn man beobachtet, mit welcher Inbrunst die gegenwärtige Diskussion um Missbrauch und Misshandlung durch katholische Geistliche geführt wird. Straftatvorwürfe müssen natürlich aufgeklärt werden und werden auch aufgeklärt. Leider nehmen die Medien derzeit oftmals eine nicht sehr ruhmreiche Position ein.
Der vorliegende Fall macht dies sehr deutlich. Aus langjährigem, persönlichem Kontakt mit dem betreffenden Pater kann ich sagen, dass hier ein Bild einer Person gezeichnet wird, welche in keinster Weise der realen Person entspricht. Für eine Frankfurter Zeitung handelt es sich um einen völlig unbekannten Menschen. Von einer Würzburger Zeitung erwarte ich, dass man sich ein zweites Mal überlegt, welche Nachrichten über welche Person man auf welche Weise in die Welt setzt.
Ich jedenfalls wünsche dem Pater alles Gute. Ich habe ihn als einen sehr angenehmen Mann kennengelernt, der durch seine altruistische Art ein Vorbild an Aufopferungsbereitschaft und gelebter Caritas darstellt. Für das, was ich von ihm lernen konnte bin ich sehr dankbar.
Da ich gerade, wie eigentlich jedes Jahr, mit viel Interesse die Rede des Bayerischen Ministerpräsidenten zum politischen Aschermittwoch in Passau verfolgt habe, nun hier direkt die (subjektiv) schönsten Zitate von Landesvater Seehofer.
Zur Causa Steinbach: „Über die Vertretung der Vertriebenen in unseren Gremien entscheidet nicht die polnische Regierung, sondern wir hier in Deutschland“
Bei der Begrüßung der nicht-gebürtigen Bayern im Saal, welche den Weg „zu uns ins Paradies nach Bayern“ gefunden haben: „Bayern ist nicht nur schönster, sondern auch schwärzester Erdteil Europas“
„Bayern ist Deutsches Premiumland“
Zur Stärke des Ehrenamtes im Freistaat, insbesondere zur starken ehrenamtlichen Beteiligung bei der Durchführung der Kundgebung: „Deutschland schau auf Passau, da kannst du etwas lernen“
„Ich habe nicht die Absicht mich für Mut und Tapferkeit in der Deutschen Politik zu entschuldigen“
„Gabriel wirft, wie wir alle wissen, breite Schatten, aber hinterlässt keine Spuren“
„Franz Maget – Ich habe lange überlegt wen ich von der bayerischen SPD erwähnen kann, ohne dass ich erläutern muss wer das ist. Schwierig.“
Über die Freien Wähler: „Stark, mächtig wie Spargeltarzans“, „So frei, sogar frei von Kompetenz“, „Keine Ahnung, aber davon jede Menge“
Über die Grünen: „Der rote Wolf im grünen Schafspelz“, „Künast, der Inbegriff des Charmes, sagt: Kauft japanische Autos. Bei denen funktionieren doch weder Gas noch Bremse!“
Über die Linke: „Frau Lötzsch – den Namen müssen Sie sich nicht merken“, „Der Herrgott hat leider die Klugheit begrenzt, aber der Dummheit hat er keine Grenzen gesetzt“
„Der hochdeutsche Dialekt“
Natürlich übernehme ich keinerlei Gewähr für die Richtigkeit der Zitate, ich bin ja kein Stenograph, der das perfekt mitnotieren kann.
Gruß.
Nachtrag, hab ja noch was vergessen:
„Ich lobe mich ganz selten selbst. Nur dreimal am Tag“
„Ich möchte Bauern und keine Bonzen gefördert haben“
„Wir wollen nicht abhängig sein vom Russengas“
„Ich möchte nicht in einem Land leben, in dem man sich hohle Kürbisse vor das Haus stellt“
„Bei uns bleibt die Kirche im Dorf, das Kreuz im Klassenzimmer und die Kultur christlich“