Sonntags, halb acht am Schreibtisch
Published Sonntag, März 25, 2007 by Avaron | E-mail this post
Ich sitze gerade hier und beschäftige mich (mit) abwechselnd(er Motivation) mit Mathe, Chemie und Geschichte. Ungesunde Mischung. Und kämpfe gegen andere Verlangen. Zum Beispiel gegen das Vorhaben, diesen 20-Euro-Hugendubel-Gutschein sofort und morgen für neuen Lesestoff zu verbraten. Würde sich wahrscheinlich eher negativ auf meine Vorbereitung für die Mathe-Klausur am Mittwoch auswirken, da ich der Sogwirkung interessanter und spannender Bücher einfach gar nichts entgegenzusetzen habe. Man hat aber auch nie Zeit für die wirklich wichtigen Dinge im Leben. Dabei sollte ich endlich mal wieder einen
Scheibenwelt lesen. Oder das schon vor Monaten angegangene Vorhaben weiterführen,
Der Dunkle Turm zu überleben. Und da sind noch ganz viele andere Bücher. Jedesmal wenn ich das oben genannte Büchergeschäft betrete und so zwischen den Tischen herumgehe, wünsche ich mir eine Million Euro und ein Jahr Freizeit. Oder viele Millionen Euro und für immer Freizeit. Was man sich ja sonst nie wünscht. Aber nein, stattdessen muss ich rechnen und mich mit Farbstoffen beschäftigen. Die Welt ist ungerecht.
Kurz noch eine Erkenntnis aus der Geschichte: Adenauer und Erhard waren rotzfreche Typen, die genau wussten, was zu tun war, um Deutschland aufzubauen. Und sie haben es sowohl gegen die eigenen Reihen als auch die damaligen Besatzer durchgesetzt. Was heißt durchgesetzt, sie haben es einfach gemacht. "Glückwunsch, meine auch!" war Erhards trockene Antwort auf den Hinweis des amerikanischen Militärgouverneus Clay, alle seine Berater wären gegen Erhards
eigenmächtige Handlungen. Und dass es trotzdem gut war, wissen wir. Aber wo sind solche Typen heute?