Coffein Around My Brain
Published Dienstag, November 28, 2006 by Avaron | E-mail this post
Dass die Schule einen armen Schüler zum Geld ausgeben zwingt, habe ich ja bereits
festgestellt. Gilt nur noch klarzustellen, wofür der Schüler so sein Geld ausgeben muss. Man beachte, er tut das nicht freiwillig. Nein, der blanke Selbsterhalt ist es, was ihn dazu treibt. Essen und trinken, logisch. Aber das größte Problem stellt die Sicherstellung permanenter Aufnahmebereitschaft in jeder Unterrichtslage dar: Das Wachbleiben, oder besser, -werden. Und bei der Gelegenheit muss auch ein für alle mal mit einem üblen Gerücht aufgeräumt werden: Dass nämlich die Schüler sich pausenlos mit Drogen vollpumpen würden, um fit zu bleiben. Um es kurz zu machen: Stimmt. Und die Droge heißt Koffein.
Die naive Jugend von heute (d.h. alles unterhalb der 11.) glaubt es einem nie, wenn man ihnen weissagt, dass es sie einst genauso erwischen wird. Aber spätestens ab der 12. Jahrgangsstufe, gerade zu der Zeit, in der der automatisierte Weckreflex am reibungslosesten funktioniert und der komatös durchgeführte Handlungsablauf (
Auf Wecker schlagen, fünf Minuten weiterratzen, genervt nochmal auf Wecker schlagen, wieder weiterratzen, zufällig auf die Uhr schauen und schlagartig feststellen, dass man nur noch 20 Minuten Zeit hat --> ab unter die Dusche und schnell herrichten, nach 10 Minuten raus, eilig Klamotten zusammensuchen, auf Frühstück verzichten und 2 Minuten vor Busabfahrt aus dem Haus stürzen --> im Bus feststellen, dass man was wichtiges vergessen oder nichts gelernt hat) auf dem höchsten Effizienzgrad steht, lernt man das "schwarze Gold des Schülers" zu schätzen. Besonders Montags. Und da der Mensch bekanntlich nie auslernt, erlebt man die Konditionierung mit einem weiteren automatisierten Verhaltensmuster, welches vor dem Betreten des Schulgebäudes vonstatten geht: Der Gang zum Bäcker und das Ordern eines Kaffee zum mitnehmen, neudeutsch: Coffee to go. Was im Fränkischen aber nicht funktioniert, weil der Satz "'NGaffädugo", gepaart mit morgendlichen Artikulationsproblemen, einem allerhöchstens mitleidige Blicke beschert. So begibt sich der Schüler dann in seine morgendliche Doppelstunde und schafft es mit Hilfe des Kaffees, bis zur Pause langsam auf Betriebstemperatur zu kommen.
Natürlich ist das nicht der einzige Grund, warum Schüler ständig Kaffee trinken, wenn wohl auch der wichtigste. Aber spätestens seit NCIS wissen wir auch, dass es einfach verdammt cool aussieht, ständig mit Kaffeebecher durch die Gänge zu eilen.
Labels: Fieser Kram
Bis auf den Kaffee is es bei mir genau so *tired*
Ich hab sogar mittlerweile nen Laden gefunden, der mir große Kaffeebecher mit 0,5l macht. Dafür hab ich mir immer nen Starbucks in Wü gewünscht. Jetzt brauch ich den nimmer, der wär nur 1,50€ teurer.
Hach, die Kleinen.
Genau wie wir damals...
"Die Kleinen" trügt hier. Schließlich bin ich nur in den Genuss eines zusätzlichen Absicherungsjahrs vor der Kollegstufe gekommen, was mich daran gehindert hat, dir um den Praktikumsplatz Konkurrenz zu machen :P
@avaron: genau so kenne ich es auch. Meistens reicht nicht mal nur ein Coffee to go aus um einigermaßen fit zu werden. Bei mir muss es mindestens ein Liter Cola sein das ich zumindest mal nicht mehr einschlafe... Wobei ich lieber wie Abby so ein Coffpower oder was das auch immer ist gerne hätte *g*
Da spricht einer ein wahres Wort