Wer nicht wählt, schubst auch kleine Mädchen von Nachttöpfen!
-StudiVZIch gehe noch weiter. Wer nicht wählt,
schubst auch
MeganScarlettInsertRandom HollywoodbitchJohannsonFox, respektive George
Clooney von der Bettkante. Oder, wer nicht wählt,
treibts auch mit Paris Hilton, respektive
Kevin Federline. Wer nicht wählt, hat
nix zu sagen. Nur
Chuck Norris wählt nicht, er wird gewählt. Immer.
Aber was soll man wählen? Das heißt: Ich weiß schon recht sicher, was ich wählen werde. Aber nehmen wir mal an, ich wüsste es nicht. Also welche Partei wäre die Richtige für mich? Als braver politisch interessierter
Streber Bürger hab ich mir natürlich sämtliche
Polit-
Infotainment-Shows in den letzten Wochen angetan:
Illner intensiv,
Maybrit Illner, Anne
Willner, das TV-Dreikampf-Hinspiel im ZDF, den schockierenden
Mainevent zwischen den beiden Schwergewichten auf
ARDZDFRTLPro7, das TV-Dreikampf-
Rückspiel auf ARD und
Hart aber fair andere Sendungen, die sich mit dem Wahlkampf beschäftigt haben. Und ich hab mir zumindest den zweiten Teil von "Erst fragen, dann wählen" im
Stream des ZDF angesehen, die Sendung, die mir von allen am besten gefallen hat. Tolles Konzept. Aber das nur nebenbei.
Also, was nun?
CDU/CSUMan weiß nicht so recht, was die wollen. Der Wahlkampf war vor allem auf die Mutter der Nation
Angela Meys Merkel fixiert. Und die wollte sich partout auf nichts konkretes festnageln lassen. Das hat sie im TV-Duell vor allem dadurch erreicht, dass sie mit den Moderatoren mehr gestritten hat, als auf ihre Fragen zu antworten. Bei einem der wenigen konkreten Punkte hat Steinmeier sie eiskalt auflaufen lassen (Stichwort "9% Wachstum"). Durch absagen bei der Berliner Runde und "Erst fragen, dann wählen" (
EFDW) hat sie ebenfalls erfolgreich vermieden, klare Antworten geben zu müssen. Ja, ich weiß, wie war mal alleine bei Will. Aber das ist schon lange her, war kein Wahlkampf, sondern mehr ein
Rechtfertigungs-Interview wegen der Krise. Peter
Ramsauer hat als ihr Vertreter bei
EFDW auch nicht gerade grandios agiert. Was will also die Union? Bürgerliche Mehrheit,
is klar. Aber dann?
That's
the problem.
SPDDer
Spiegel beschreibt in seinem Portrait des Kandidaten Steinmeier sehr treffend die mühselige Wandlung vom Verwalter zum
Gestalter. Vom Administrator zum
Governator. Vom
Saulus zum
Paulus der SPD, zumindest sähen die das wahrscheinlich gerne so. Und man muss auch zugeben, dass der Mann sich gemacht hat in den letzten Monaten. Er hat gelernt, mit der Öffentlichkeit umzugehen. Hat gelernt, sich locker und schlagfertig zu geben, um den Ruf der
Drögheit loszuwerden. Und er hat gelernt, aggressive Reden zu halten. Was er wohl nicht so gerne hört, ist, dass seine von Ärger und Eifer
rauhe Stimme in diesen Momenten auf einmal an jemand anderen erinnern lässt. Und er traut sich auch inhaltlich mehr als
Merkel. Er hat immerhin die
cojones gehabt, einen weitgreifenden "Deutschland-Plan" vorzulegen. Das darf man nicht unterschätzen, denn egal wie man zur
Agenda 2010 steht, sie war notwendig und in weiten Teilen erfolgreich. Autor: Steinmeier. Aber das alles wird ihm bei seinem größten Problem wohl nicht helfen: mangelnde Machtoptionen. Die Grünen werden wohl, ähnlich wie die FDP, stark abschneiden. Aber selbst wenn die Sozialdemokraten besser abschneiden sollten, als es bisher den Anschein hat, müssten sie mindestens 10 Prozentpunkte draufpacken, um auch nur eine Chance zu haben.
FDPWesterwelle fühlt sich wahrscheinlich
grad wie eine deutsche Kreuzung aus Barack Obama und
Kofi Annan, so könnte es einem vorkommen. Aber inhaltlich bietet die FDP nicht wirklich viel Neues. Ihre momentane Popularität hat sie einem allgemeinen Verdruss gegenüber den Parteien der Großen Koalition, einem gewissen Protestwählerpotential und seinem verbalen
Gedresche auf eben diese Koalitionsparteien zu verdanken. Ein bisschen versucht sie sich jetzt einen dezenten "sozialeren"
touch zu verpassen, aber der Tenor bleibt derselbe: Steuersenkungen, Kündigungsschutz-Lockerung, usw. Und
Westerwelle geht mit der Fixierung auf die Tigerente ein gewisses Risiko ein: Wenn es für schwarz-gelb nicht reicht und er dann für weitere vier, also dann insgesamt 15, Jahre in der Opposition landet, könnte das seine Partei unruhig machen. Aber wenn man sich ansieht, wie in dieser Partei
ausser Dirk
Niebel praktisch niemand ohne Sprachregelung den Mund aufmachen darf, wie sie auf
Westerwelle allein hingeschaltet ist, ist auch das nicht sicher.
Bündnis '90/Die GrünenClaudia kommt. Jürgen
Trittin kommt. Von Renate hab ich noch kein Plakat gesehen. Die haben ja Spaß in ihrer Partei.
Sorry, der Kalauer musste sein, weil viel zu lachen
gibts bei denen nicht. SPD, Union und FDP haben ja alle eine wie auch immer geartete Machtoption. Aber die Grünen haben höchstens die tabuisierte Rot-Rot-Grün-Kombination. Jamaika ist ja schon raus und war auch nie wirklich wahrscheinlich. Also weiter Opposition für die Grünen. Ihre momentane Stärke zur Zeit kann ähnlich begründet werden, wie die der FDP. Aber die Grünen sehen sich vor einem thematischen schwarzen Loch. Wie hat es jemand bei
EFDW so treffend gesagt? Irgendwie sind die doch alle jetzt ein bisschen grün.
Die LinkeZuallererst: So ein Zufall, dass der Spiegel eine Woche vor der Wahl eine
Story über
Gysi bringt, die sein
selbstgeschaffenes Image als eifriger Dissidentenanwalt in der DDR gehörig in Frage stellt. Zufälle
gibts. Auf der anderen Seite ist es ja bekannt, dass
Gysi kurz vor der Wende SED-Chef wurde, von daher kann man sich auch ohne den Spiegel denken, dass
Gysi wohl eher ein Kaderanwalt war.
Tja, was soll man zur Linken sagen.
Gysis Auftritt bei
EFDW war exemplarisch.
Eloquent, charismatisch wie immer hat er das Mundwerk nicht mehr
zugekriegt. Überzeugt und aufgebracht hat er den moralischen Zeigefinger erhoben und das Elend in dieser Welt an den Pranger gestellt. Mit vollem Herzblut breitete er aus, wie das Böse in der Welt seiner Meinung nach bekämpft werden müsste. Nur leider hat er nicht einmal erwähnt, wie und was seine Partei dabei tun will. Mehr muss man dazu nicht sagen.
Die PiratenKann ich
nicht so viel dazu sagen. Aber ihr thematischer Schwerpunkt ist
natürlich absolut richtig und wichtig. Mal sehen, wie sie abschneiden am Sonntag. Und mal sehen, ob sie sich ein breiteres thematisches
Spektrum mit der Zeit zulegen und so an Bedeutung gewinnen können. Dann könnte es interessant werden.
Gott sei Dank weiß ich schon, was ich wählen werde. Sonst hätte ich wohl ein Problem. Er gar keinen Plan hat, soll's halt den
Wahl-O-Maten auswürfeln lassen. Besser als gar nicht ist das allemal. Aber egal was,
hauptsache rausgehen und wählen. Das heißt: Nicht ganz egal was. Auf der "Don't
vote for"-
Blacklist stehen:
NPD,
DVU,
REP und wie sie alle heißen. Wer für Idioten stimmen will, soll bei
DSDS anrufen.
Labels: Purer Narzissmus